Die Stadtratsfraktionen von CDU, SPD und FDP sprechen sich weiterhin mit aller Deutlichkeit für den Erhalt des SWR-Orchesters Baden-Baden und Freiburg aus. Die Fraktionsvorsitzenden Graf von Kageneck (CDU), Renate Buchen (SPD) und Patrick Evers (FDP) erklären gemeinsam: „Wir sind bereit, auf die Mieteinnahmen (ca. 340.000 €) des Orchesters im Konzerthaus zu verzichten. Ein solches Entgegenkommen halten wir für wesentlich für eine mögliche Rettung dieses kulturellen Gutes.“
Die genannten Fraktionen sprechen sich dafür aus, dem SWR-Orchester die Möglichkeit einzuräumen, künftig kostenfrei die Probe-, Produktions- und Konzerträume des Konzerthaus nutzen zu können. Dies würde einen Baustein auf dem schwierigen Pfad der Umsetzung des Erhalts bedeuten. Die Vorsitzenden weiter: „Wir sind überzeugt, dass sich hier jeder Einsatz lohnt. Zunächst werden wir mit den anderen Fraktionen Rücksprache halten, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Unser Ziel lautet, diesen Vorstoß mit einer möglichst breiten Basis zu unternehmen.“ Die Fraktionen hoffen, dass ein solches Vorhaben nur auf wenig Ablehnung stoßen wird, hatte der Gemeinderat doch im November 2012 im Rahmen einer Resolution sehr deutlich sein Bedauern über die geplante Fusion zum Ausdruck gebracht. „Am Anfang steht auch hier die Frage der weiteren Finanzierbarkeit. Wenn wir unser Engagement ernst nehmen, bedarf es eines deutlichen Signals der Stadt“, erläutern die Vorsitzenden ihre Idee.
Mit der verwerflichen Entscheidung des SWR, die Orchester Baden-Baden und Freiburg mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart zu einem gemeinsamen zu fusionieren, geht der gesamten Region ein kulturell äußerst bedeutsamer Faktor verloren. Zudem werden Gewichte weiter zentralistisch nach Stuttgart verschoben, dies widerspricht dem Grundsatz, im Land Baden-Württemberg für eine Gleichwertigkeit der Lebenssachverhalte zu sorgen. Leider hat die Landesregierung auch kein Signal für Südbaden gesetzt.
Aber auch aus ökonomischer Sicht bedeutet der Verlust Einschnitte, da das Orchester sowohl bei den Menschen in der Region als auch bei den Touristen einen hohen Zuspruch genießt.