Quartiersarbeit geht nur mit den Menschen

Karin Seebacher

Amtsblatt-Artikel Nr. 691, vom 10.03.2017

Am nächsten Dienstag entscheidet der Gemeinderat über die Zukunft der Quartiersarbeit in Freiburg. Entschieden wird über die Ergebnisse eines Gutachtens zur Quartiersarbeit und über die Frage, wie mit den jetzigen Trägern weiter gearbeitet wird oder ob Quartiersarbeit zukünftig ausgeschrieben werden soll.

Und hier unterscheiden sich die Meinungen grundlegend: Nachdem der Empfehlung des Gutachters einer gänzlichen Kommunalisierung außer der Verwaltung selbst (hoffentlich) niemand zu folgen scheint, war der Gemeinderat selbst gefragt, die zukünftige Konzeption zu beschreiben.

Unser Antrag – Klare Vorgaben sind nötig und gewollt

Die SPD-Fraktion hat gemeinsam mit den Fraktionen der Unabhängigen Listen, von JPG und mit der FDP einen Antrag formuliert, der einen klaren Weg aufzeigt:

  1. Es besteht dringender Handlungsbedarf vor allem auf städtischer Ebene bei der organisatorischen, fachlichen und strategischen Steuerung in der Verwaltung. Hierzu bedarf es mehr Personal.
  2. Das Verhältnis von Trägern und Stadt bedarf einer Neuorientierung hin zu einer organisatorischen Struktur, die die Mittelverwaltung und die inhaltliche Ausrichtung der Quartiersarbeit verbindlich durch Leistungsvereinbarungen regelt.
  3. Einrichtung einer Arbeitsgruppe „Fachgruppe Gemeinwesenarbeit“ zur Konzept- und Qualitätsentwicklung.

Neuausschreibung zerstört die Trägerstrukturen

Man verkennt völlig die bisherigen Trägerstrukturen, die teilweise erst mit großem ehrenamtlichem Engagement entstanden sind. Es wird nicht gesehen, wer die Arbeit vor Ort mit Leben füllt.

Karin Seebacher, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion

Wir sind gegen eine Neuausschreibung der Quartiersarbeit in den bereits bestehenden Stadtteilen, wie es der Antrag von den Grünen, CDU, Freiburg Lebenswert und Freien Wählern vorsieht. „Man verkennt völlig die bisherigen Trägerstrukturen, die teilweise erst mit großem ehrenamtlichem Engagement entstanden sind. Es wird nicht gesehen, wer die Arbeit vor Ort mit Leben füllt.“ so Karin Seebacher, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

Gemeinwesenarbeit geht nur gemeinsam

Die SPD sieht die Stärken der Quartiersarbeit in den unterschiedlichen Stadtteilen vor allem in der Geschichte ihrer jeweiligen Entstehung. Etwa im Stadtteil Rieselfeld: Seit dem Baubeginn des neuen Stadtteils engagieren sich mit Unterstützung der Stadt bis heute geradezu vorbildlich viele Menschen in verschiedensten Bereichen. Diesen ursprünglichen Pioniergeist in eine verstetigte Stadtteilarbeit umzusetzen war und ist dort die Tätigkeit der Quartiersarbeit. „Deshalb ist sie da auch anders auszugestalten als etwa in Weingarten, aber nicht weniger wert. Wer da von „Wildwuchs“ spricht, will nicht verstehen, worum es geht bei der Quartiersarbeit“ fasst Renate Buchen zusammen.

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