Amtsblatt-Artikel Nr. 680, vom 23.09.2016
Bereits im Juni wurde bekannt, dass die Eintrittspreise bei den Freiburger Bädern erhöht werden sollen. Die SPD hatte schon damals klargemacht, dass die Schwimmbadpreise für alle bezahlbar bleiben müssen. Am 27. September wird nun im Gemeinderat darüber entschieden. Um auf die geplanten Änderungen und Eintrittspreiserhöhungen aufmerksam zu machen, haben SPD-Vertreter (darunter Stadtrat Stefan Schillinger) in den Sommerferien Infomaterial vor dem Strandbad verteilt. Die Aktion stieß auf große Zustimmung, die geplante Preiserhöhung auf Unverständnis und Ablehnung.
Die Freiburger Bäder planen neben der Preiserhöhung auch Veränderungen am Personalbestand und kürzere Öffnungszeiten in den Bädern. Mit den Maßnahmen sollen Mehreinnahmen von rund 250.000 € erreicht werden.
Am Gravierendsten werden aber die Preiserhöhungen sein: So soll unter anderem die Einzelkarte statt bisher 4 nun 4,50 € kosten und die Freibad-Saisonkarte statt 86 nun 95 €. Auch für Kinder und Jugendliche werden die Preise sehr stark steigen. In einer teuren Stadt wie Freiburg dürfte die erneute Preiserhöhung nach 2011 besonders einkommensschwachen Familien einen Besuch stark erschweren. Wer sich einen Sommerurlaub nicht leisten kann, für den war bisher der regelmäßige Freibadbesuch eine günstige Alternative. Mit den geplanten Preiserhöhungen zahlt eine Familie mit zwei Erwachsenen und drei Kindern für ihre Saisonkarten dann 355 €. Wohlgemerkt, nur für die Freibadsaison.
Höhere Preise, kürzere Öffnungszeiten: Und die Besucherzahlen bleiben gleich?
Trotz Preiserhöhungen und schlechterer Öffnungszeiten wird mit gleichbleibenden Besucherzahlen gerechnet, das verwundert.
Renate Buchen, Fraktionsvorsitzende
Ob die geplanten Maßnahmen wirklich den gewünschten Erfolg bringen werden, ist stark zu bezweifeln. „Trotz Preiserhöhungen und schlechterer Öffnungszeiten wird mit gleichbleibenden Besucherzahlen gerechnet, das verwundert“, so Renate Buchen, Fraktionsvorsitzende. Ein Blick auf die wesentlich günstigeren Eintrittspreise im Umland lässt vermuten, dass viele Freiburger Familien bald außerhalb Freiburgs baden gehen dürften. Die SPD befürchtet, dass sich die Maßnahmen am Ende sogar negativ auf die Einnahmen der Bäder auswirken könnten.
Die SPD-Fraktion wird daher im Gemeinderat eine solche Preiserhöhung ablehnen. „Die Freiburger Bäder sind für die Lebensqualität in unserer Stadt von großer Bedeutung. Unsere Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass sich alle einen Besuch in einem der Bäder leisten können. Mit einer Preiserhöhung erreichen wir aber gerade das Gegenteil“, so Stefan Schillinger, stellvertretender Fraktionsvorsitzender.