Amtsblatt Artikel Nr. 727, vom 14.09.2018
Freiburg ist nicht die dreckigste Stadt, aber auch nicht die sauberste. Viele Menschen nehmen die zunehmende Verschmutzung insbesondere von öffentlichen Flächen in der Innenstadt und den Stadtteilen wahr und sprechen uns, als ihre Stadträtinnen und Stadträte, darauf an.
SPD-Fraktion initiiert Anfrage
Grund für die SPD-Fraktion gemeinsam mit den Freien Wählern und der FDP im Gemeinderat die Verwaltung mit einer umfassenden Aufarbeitung des Themas „Sauberkeit in der Stadt“ zu beauftragen und dem Gemeinderat zur Diskussion vor-zulegen. Uns ist dabei wichtig: Nicht immer gleich nach Strafen rufen, sondern erst nach den Ursachen schauen und die Menschen informieren und einbeziehen. Mitunter ist ein neu aufgestellter Müllkübel für den Müll oder den Hundekotbeutel schon die Lösung. Wichtig ist uns auch, dass man Menschen stärker einbezieht und Modelle entwickelt, an denen sich Bürger direkter einbringen können. „Beispielsweise könnte man Hundebesitzer an der Prüfung beteiligen, an welchen Plätzen Hundekotbeutel und Mülleimer fehlen“, so Karin Seebacher.
Informationsbedarf hoch
Der Informationsbedarf in Sachen Mülltrennung ist gestiegen, sodass der alljährliche Abfallkalender nicht ausreicht. Vielmehr sind Informationskampagnen notwendig, wie die Mülltrennung in der „Ökohauptstadt“ normalerweise funktioniert. Und das ist keine Sache der Herkunft oder des Alters. Herr und Frau Saubermann wollen einfach nicht akzeptieren, dass der Bioabfall nicht in die Plastiktüte gehört, sondern in die alte Zeitung. Sperrmüll gehört nicht in den Keller oder auf die Wende-platte der Wohnstraße. Denn das wochenlange Stehenlassen des wild abgestellten Mülls führt leider zu einer wundersamen Müllvermehrung. Gegenseitige Rücksichtnahme, aber mitunter auch Zivilcourage der Nachbarn oder auch mal die Ordnungshüter können ein Signal setzen. Und wenn gar nichts hilft, kann das letzte Mittel auch eine finanzielle Buße sein.
Ein ausgemachtes Dauerthema sind darüber hinaus die zerrissenen gelben Säcke. Eine Idee wäre hier das Aufstellen von gelben Tonnen, das in vielen anderen Städten gut funktioniert. Möglicherweise ließe sich damit auch verhindern, dass Krähe und Fuchs des Nachts die Säcke aufreißen, weil es daraus so verführerisch riecht.
Frei zugängliche Toiletten als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge
Auch bei den öffentlichen Toiletten ist nicht alles im Reinen. So wurde in den letzten Jahren das Netz öffentlicher Toiletten extrem ausgedünnt. „Gerade in einer älter werdenden Stadt und Touristenhochburg werden frei zugängliche Toiletten als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge benötigt“, sagt Walter Krögner. Die SPD-Fraktion will sich die Lösungen, die in anderen Städten gut funktionieren, genau ansehen und ist bereit, neue Wege zu gehen.
Gerade in einer älter werdenden Stadt und Touristenhochburg werden frei zugängliche Toiletten als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge benötigt.
Walter Krögner, Stadtrat